Letzte Nacht hab ich echt grottenschlecht geschlafen! Es gewitterte ständig vor sich hin, die wenigen Tropfen die aus den Wolken fielen versickerten sofort im Boden und nun ist es schwül wie Hulle und ich überlebe den Tag bisher nur mit Unmengen von Koffein.

Heute Morgen hab ich mich tatsächlich noch vor dem Weckerklingeln (8Uhr) aus dem Bett gequält, geduscht. In einem Anflug von Experimentierwut hab ich mir die Haare sogar mal hochgesteckt, was wunderlicherweise bisher sogar gehalten hat, wenn man die Dicke und Länge meiner Haare bedenkt. Normalerweise bleibt da nämlich NIE was oben - die Schwerkraft zieht zu beständig.
Dann hab ich diverse Arztgänge getätigt, die sein mussten, um auch im kommenden halben Jahr sorglos poppen zu können und bin schlussendlich im Mittelalterseminar gelandet. Das war tröge, weil wir eigentlich nur an zwei lateinischen Quellentexten hingen und die Referate von letzter Woche (man erinnere sich: das Seminar fiel aus) und dieser Woche nicht gebacken bekamen.

Nun sitz ich im Institut am Rechner und warte eigentlich nur darauf, dass P.s Zug ankommt. Dann geht es heim und DANN erst werde ich wieder richtig ausschnaufen können. Warum ist für mich so eine simple Bewältigung des Tages so ein Stress? Lässt sich das alles allein auf ADS zurückführen? Wer mich kennt, der weiß, dass ich, wenn erstmal aufgetaut, sehr laut und umtriebig sein kann und die Gesellschaft von Menschen brauche (wenn auch immer nur inkleinen Dosen, dann aber richtig). Dass Spontanität was großartiges ist - solang ich selber entscheiden darf, wann ich spontan sein möchte und wann nicht. Ich geh kaputt, wenn ich nur in meinem Kämmerlein hocke. (Wie man die letzten Tage merken konnte.) Aber wenn ich mich in der Außenwelt bewege (alles, was außerhalb meines Kopfes liegt), dann steh ich so sehr unter Spannung, dass es meist zwangsläufig zu einem Knall kommt, wenn ich die Situation verlassen darf.

Woah, und wenn es dann auch noch so schwül ist.... *ächz*

Zu guter Letzt:
So tröge die Seminarsitzung heute auch war, ich habe doch auch etwas gelernt. Nämlich dass "Feudalismus" KEIN wertfreier Begriff ist. Zur objektiven Beschreibung eines politischen Systems ist er nicht geeignet. (Genauso wie auch "Faschismus" im Zusammenhang mit den Nationalsozialisten unter H. als politischer Begriff nicht korrekt ist... Aber wer weiß sowas schon... Ich scheine mich doch langsam zum Fachidioten zu entwickeln... ;))